Daniela


Daniela, die ihre Wurzeln in Mexiko hat, bringt in die Kinderfrei Thematik durch die Ansichten einer anderen Kultur ganz neue Blickwinkel ein. Ihre Mutter hat sie bezüglich der Kinderfrage nie unter Druck gesetzt.

Der Rest der Familie hat sehr unterschiedlich reagiert, einige Familienmitglieder, vor allem die in Mexiko verstehen ihre Entscheidung ohne Kinder durchs Leben zu gehen nur bedingt. In Mexiko sind die Familientraditionen noch sehr stark verankert und alles was von der Norm abweicht, wird als befremdend wahrgenommen. Die Menschen sind grösstenteils sehr religiös. Eine alleinstehende Frau hat es in Mexiko nicht leicht und findet nur schwer gut bezahlte Arbeit. Somit sei es für viele Mexikanerinnen „normal“, eine Familie zu gründen und zu Hause bei den Kindern zu bleiben. Daniela findet jedoch die Gründe in der Schweiz ähnlich wie in Mexiko. Einige ihrer Freunde reagieren nach wie vor mit grossem Erstaunen, dass sie kinderfrei ist und keine Karriere machen will.


Die Entscheidung kinderfrei zu bleiben war ein schleichender Prozess, der gut 10 Jahre andauerte . Erst seit einigen Jahren ist für Daniela klar, dass sie keine Kinder will. Sie hatte allerdings als Teenager einen sehr ausgeprägten Kinderwunsch. Wie „fast“ jeder weibliche Teenie sah sie sich klischeehaft mit 30 Jahren, verheiratet, zwei Kindern in einem idyllischen Häuschen mit weissem Gartenzaun.

​Um nochmals auf die Reaktionen der Eltern und Freunde zurück zu kommen, habe ich von Daniela sehr interessante Aussagen erfahren, die sie ab und an zu hören bekommt. Sei es „ Find ich gut! Ich beneide dich um deine flexiblen und spontanen Möglichkeiten, die du ohne Kinder hast.“ oder „ du Arme, Kinder sind das Schönste im Leben, du weisst nicht, was du verpasst. Ich wusste nicht wie erfüllend und schön das Leben ist, bis ich Kinder bekommen habe, das wirst du halt jetzt nie wissen“, von den Leuten letzterer Aussage hat sie sich bewusst distanziert. Daniela sagt von sich selbst, sie sei an einem Punkt angelangt, in dem ihr Leben genau so läuft, wie sie es sich immer gewünscht hat, daher würde eine ungeplante Schwangerschaft ihre Welt ziemlich auf den Kopf stellen. Einen Schwangerschaftsabbruch würde für sie, so glaubt sie, trotzdem nicht in Frage kommen, den auf meine Frage, ob sie Kinder überhaupt mag, fügt ganz klar hinzu: „ Ich liebe Kinder! Ich bin regelmässig von Kindern umgeben und das könnte ich mir anders auch nicht vorstellen, es sind halt einfach nicht meine eigenen und ich muss sie nicht 7/24 betreuen und das ist genau das was ich will!"